Die Üzümdere Schlucht ist neben der Großen Schlucht der zweite Klassiker des Manavgat. Sie ist nur fahrbar, wenn die Große Schlucht zuviel Wasser hat. Ein ausreichender Wasserstand ist von März bis Juni anzutreffen. Ende Februar aber auch noch im März kann der Wasserstand auch für die Üzümdere Schlucht zu hoch sein. Ein Pegel von 2,10m am Ausstieg entspricht etwa 30m³/s. Bei 1,80m füllen etwa 12m³/s das Bachbett, so war es Mitte Februar 2005.
Nach dem Einstieg folgt bis kurz nach einem Wehr mit Fischzucht auf 2km WW II - III+. Kaum hat sich die Straße entfernt sucht sich der Manavgat gefällstark zwischen großen Blöcken den Weg. Einzelne Felsen sind unterspült, doch ist das Wildwasser insgesamt fair.
Gilt es bei Pegel über 2,00m große Walzen zu umfahren und mit gewaltätigen Schiebewassern zu verhandeln, zeigt der Fluss bei NW unter 15m³/s seine dunkle Seite. Nur wenig Wasserwucht, aber an allen Enden siphonierte Blöcke und klemmgefährliche Schlitze. Trotz einiger unsauberer Unterwasser ist nach Besichtigung alles fahrbar.
Bis zum Eingang der Schlucht steigert sich der Fluss kontinuierlich bis WW V+. Umtragen ist immer möglich, besonders der letzte km sollte gut besichtigt werden. Wer bis hierhin gut durchkam, hat in der Schlucht nichts zu befürchten, alle anderen sollten am r Hang einen Fahrweg hoch zur Ortschaft nehmen.
Im März 2006 wurde bei einem Pegel von 2,42m äußerst wuchtiges Wasser angetroffen. Auch offene Teilstücke mussten vom Ufer gescoutet werden, die Katarakte warteten mit gewaltigen Rückläufen auf. Der Eingang und Ausgang des langen Katarakts vor der Schlucht war wegen flussbreiter Rückläufe unfahrbar. An eine Befahrung des Canyons war nicht zu denken.
Die landschaftlich hervorragende Schlucht verengt sich oft klammartig. Im Sommer praktisch trocken, stehen im April die Bäume im Wasser. In der Schlucht mehrere Stellen WW V, herausragend ist eine "Zwangspassage". Rechtzeitig r aussteigen empfiehlt sich um die folgende Felsengasse aus ca. 30m Höhe zu besichtigen. Angeblich wurde diese Stelle äußerst alpin rechtsufrig umtragen.
Uns erschien eine Befahrung weniger gefährlich. Ein Großteil des Wassers verschwindet unter dem Riesenblock in der Mitte. Diese Stelle kann durch Bäume blockiert sein, dann sind Kletterkenntnisse von Vorteil. Die letzten Sätze beziehen sich auf einen Pegel von 2,10m.
Bei NW wird diese Kernstelle völlig unfahrbar. Alles Wasser stürzt durch einen, theoretisch unterfahrbaren, Siphon um dann unter dem riesigen Block in Flussmitte zu verschwinden. Die Möglichkeit bei viel Wasser ganz r zu fahren, ist dann praktisch trocken.
Bei einem Pegel von 1,80m ist es möglich, direkt am Fluss r zu umtragen. Dazu muss im letzten, kleinen Kehrwasser direkt vor dem Siphon ausgebootet werden. Nicht nur für den ersten Paddler ein gefährliches Unternehmen. Etwas mühsam kann in der r Felswand umtragen werden und per 4m Alpinstart eingesetzt werden. Bei höherem Pegel ist ein Umtragen am Fluss unmöglich, dann ev. in der Wand mühsam umseilen. Zur Befahrung dieser sehr gefährlichen Stelle ist ein Pegel von 2,10m erforderlich, evtl. reichen auch 2,00m. Wegen der Gefährlichkeit muss davon abgeraten werden.
Die Stelle kann mit etwas Kletterei von der Straße unterhalb Üzümdere eingesehen werden. Ist man sich nicht zu 100% sicher wie man die Stelle fahren oder umtragen will, muss die Fahrt vor Beginn des Canyons beendet werden. Den Rest des Canyons fast stehendes Wasser zwischen glatten Wänden.
Vor dem Schluchtausgang folgt noch eine total siphonierte Unfahrbare, r umtragen leicht, und im Anschluss ein rückläufiger 2m Abfall, l umtragen möglich. Dieser Abfall muss bei NW ebenfalls umtragen werden. In der r Hälfte ist das Unterwasser unsauber, l verschwindet der halbe Fluss unter einem großen Felsblock. Bei einem Pegel von über 2,00m können sehr sichere Fahrer über eine Felsnase den Rücklauf überspringen.
Wenn sich die Schlucht öffnet, kann r die Fahrt beendet werden. Der Ausstieg ist wo die Straße Flussniveau erreicht. Meist wird jedoch bis zu Ibrahims Camp weitergepaddelt, siehe Abschnitt Mittellauf.