Der Einstieg ist bei der Straßenbrücke Kemer Köprü zwischen Gündogmus und Güzelbag.
Obwohl die große Schlucht der Alara einen echten Klassiker der Wildwasserfreuden im Taurus darstellt, ist es schwierig übereinstimmende Angaben zu dieser Strecke zu finden. So berichten manche Quellen von knapp 30km Länge, andere von bis zu 46km. Von einigen als idealer Anfängerbach mit nur einer Umtrage beschrieben, findet eine andere Gruppe fünf Umtragestellen und mehrere Passagen bis knapp WW V vor. Sicher ist, dass eine befahrbare Straße weit entfernt und die Schlucht lang ist, unter 6 Stunden kommt hier kaum einer raus.
Aus diesem Grund bietet es sich an, die Fahrt auf zwei Tage aufzuteilen. Keine der auf Straßenkarten eingezeichneten Fahrwege existiert. Jedoch ist es möglich den Fluss mit geländegängigen Fahrzeugen vom linksufrig gelegenen Güzelbag aus zu erreichen. Außerdem folgt ein Forstweg, mit Normal-PKW unmöglich, dem l Ufer auf den ersten 12km.
Als Minimalwasserstand sollten am Einstieg etwa 6m³/s angetroffen werden. Dieser Durchfluss wird kaum jemals unterschritten. MW bei ca. 20m³/s. Nach oben ist die Skala offen, allerdings dürften bei mehr als 50m³/s in einigen Katarakten schwere Walzen entstehen.
Auf den ersten km prägen unbeschwerte, bei NW verblockte Schwälle und zwei gefährliche Katarakte das Flusserlebnis. Erst vor kurzem ist ein Teil der rechtsufrigen Felswand in den Fluss gebrochen. Scharfkantige Blöcke, unter denen bei NW ein Großteil des Wassers verschwindet, sperren den Fluss. Im Juni 2007 war der Felssturz ganz l über einen 2m hohen Abfall problemlos fahrbar, das Umtragen l ist relativ einfach. Die folgenden 300m sind bei NW und MW dicht verblockt und mit Siphonen und klemmgefährlichen Schlitzen gespickt. Bei MW evtl. machbar WW V, ist ein Fahrfehler fatal. Umtragen r etwas mühsam zwischen großen Blöcken ca. 15 min. Die folgenden 10km bieten meist unbeschwertes WW II und WW III, immer wieder in kurzen Niederklammen. Zahllose Quellen erhöhen die Wassermenge merklich.
ACHTUNG, eine neue Stelle seit Frühjahr 2006: Ein gewaltiger Felssturz hat den Fluss ca. 300m unterhalb markanter Quellen von l zu einem natürlichen See aufgestaut. Das Wasser stürzt über ca. 5m Höhenunterschied und scharfkantiges Gestein hinab. Ein Umtragen am Fluss ist aufgrund steiler Felsufer nur bei NW möglich. Bei hohen Pegeln rechtzeitig l aussteigen und über die Straße ca. 30min umtragen. Bei MW ist der Katarakt WW V.
Stürzt ein hoher Wasserfall aus der r Talflanke, sollte nach 300m l angelandet werden, und die folgenden 800m auf dem Forstweg besichtigt werden. Eine knapp 1km lange Niederklamm bietet neben schönem Wildwasser Potential für Baumversperrungen. Kurz vor Ende verengt sich die Klamm auf 2m und die Alara stürzt 1,5m in einen quirligen Pool. In der Vergangenheit soll diese Stelle wegen Rücklauf und unterspülter Wände sehr gefährlich gewesen sein. Oft wurde die ganze Klamm linksufrig über den Fahrweg umtragen. Tatsächlich war eine Befahrung im Februar 2005 bei 20m³/s problemlos. Im März 2006 zeigte sich der Abfall als tosender Kessel mit rückläufigem Kehrwasser. Wir haben guten Gewissens umtragen. Juni 2007 war bei ganz wenig Wasser eher die dann S-förmige Anfahrt zum Schlitz das Kriterium. Ein abgetriebenes Paddel wurde an der ersten Prallwand abgesaugt und ist erst nach dem Schlitz wieder aufgetaucht.
Vorsicht auf Unterspülungen! Die Klamm muss immer vorher auf Bäume untersucht werden. 2005 sperrte ein dicker Stamm den Fluss in Klammmitte.
Ist die Klamm gemeistert, geht es auf meist leichtem Wasser weiter, aufgelockert durch wuchtige Schwälle und verblockte Kurven. Ca. 3 bis 5km nach der Klamm befindet sich linksufrig der Straßenabzweig nach Güzelbag und die Biwakstelle. Passiert man eine alte Steinbrücke, Karawanenweg, fehlen noch 10km bis zum Ziel.
Eine letzte gefährliche Unfahrbare zwingt 6km vor Schluss aus den Booten. Der ehemalige Wasserfall ist eingebrochen bzw. erodiert und nun völlig unfahrbar und sehr gefährlich. Ohne Rückstau verschwindet die Alara in einer siphonierten weniger als bootsbreiten Klamm. Das letzte Kehrwasser l, das die letzten Jahre als Ausstieg diente, ist durch rückschreitende Erosion je nach Wasserstand nicht mehr sicher. In jedem Fall in der Linkskurve RECHTS anlanden und die Situation erkunden. Im Juni 2007 haben wir ca. 15min mühsam zwischen großen Blöcken r umtragen. Sollte die Umtrage l möglich sein, Wiedereinsetzen mit Alpinstart aus 4m Höhe. Diese Stelle ist auf einer Naturstraße am l Ufer zu erreichen, vermutlich ab Alarahan.
Unbeschwertes WW bringt die Kajaks rasch zum Ausstieg bei einem Steinwurfwehr wo neben der sehenswerten Karawanserei "Alara Han" Efes und Snacks zu Touristenpreisen warten.
Fazit: Eine großartige Schlucht mit nicht zu schwerem Wildwasser! Das Shuttle auf Asphaltstraßen via Konakli dauert gut eine Stunde.