Der Einstieg ist in Belluno bei der Brücke linksufrig.
Der Piave ist im Mittellauf ein naturbelassener Wanderfluss im breitem Schotterbett mit sauberem klarem Wasser, vielen Kiesbankschwällen und guten Zeltmöglichkeiten. Zwischen Belluno und der Mündung sind nur 4 Wehre. Der Schwierigkeitsgrad ist WW I - II. Mit ausreichender Paddelerfahrung ist man auf diesem Fluss mit einem beladenen Wanderboot weder gelangweilt noch überfordert. Bei manchen Stellen wird es jedoch spannend. Mit einem Zweierkajak würde ich die Strecke nicht fahren.
Zwischen Longarone und Belluno sind drei Wehre, inklusive dem Brückenwehr in Belluno. Außerdem mussten wir oft aussteigen, weil bei den Kiesbankschwällen zu wenig Wasser war. Ich empfehle daher, erst in Belluno bei der Brücke linksufrig oder in Polpet bei der Ponte nelle Alpi, schöne Schlucht, einzusetzen obwohl der Bahnhof in Longarone etwas näher am Fluss liegt.
Zwischen Belluno und dem Wehr Busche-Cesana hat bei uns das Wasser zum Fahren gereicht. Auch bei den Kiesbankschwällen, die dicht aufeinander folgen. Es ist eine herrliche Strecke!
Bei Busche ist ein Wehr mit Wasserableitungen, das man l mit Bootswagen umtragen kann. Die 1999 vorhandene Restwassermenge war so klein, dass wir einen Abbruch der Fahrt in Erwägung gezogen haben. Wir haben uns zum Glück jedoch entschlossen, etwa 3km im Rinnsal die Boote nachzuziehen und zu tragen und wurden mit einer langsam größer werdenden Wassermenge und einer schönen Schluchtstrecke belohnt. In der Schluchtstrecke gibt es leicht verblockte Stellen, bei Vas einen wunderschönen Badeplatz.
Aufgrund der Straßen an beiden Ufern gibt es jedoch keinen ruhigen Zeltplatz.
Nach dem Wehr in Fener - San Vito, Wasserableitung für die Landwirtschaft, treten die Berge zurück und der Fluss gabelt sich wieder in seinem breiten Bett. Auch hier gibt es wieder schöne Kiesbankschwälle. Die Steinblöcke sind in diesem Bereich jedoch aus Konglomerat und daher für die Bootshaut gefährlicher. Wir haben deshalb einige Schwälle getreidelt. Der letzte Kiesbankschwall vor Nervesa della Battaglia überraschte uns in seiner Schwierigkeit. Mit Rückwärtseilfähre zum Bremsen und Seitversetzen blieb es jedoch nur bei ein paar Rumplern.
In Nervesa della Battaglia ist ein großes Wehr zur Wasserableitung. 1999 haben wir r durch das Betriebsgelände umtragen. Ausstiegsstelle r ganz knapp vor dem Wehr. Der Schleusenwärter war zu uns sehr freundlich und hilfsbereit. Da man aber nicht wissen kann, ob gerade er Dienst hat, ist das Umtragen l sicherer. Man kann es auch gut mit einem Einkauf in Colfosco verbinden.
Der folgende letzte Teil des Mittellaufs wird im Sommer wegen der Ableitung wahrscheinlich zu wenig Wasser haben. Anfang Mai hatten wir jedoch beide Male gute Wasserstände. Die beiden Brückenwehre aus großen Steinen müssen umtragen werden. Zeit einplanen! Auch dieser letzte Teil des Mittellaufs hat ein Schotterbett und bietet herrliche Zelt- und Badeplätze.
Der Ausstieg ist bei der Brücke in Ponte di Piave oder bei Wassermangel im Sommer bei Nervesa della Battaglia (1).
Danke Roman Riedel für deine Beschreibung!