Diese Strecke wurde bisher kaum befahren. Bei einer Befahrung bei sommerlichem Niedrigstwasser mussten mehrere Blockstellen aufgrund zu wenig Wasser umtragen werden. Im Frühjahr sollen die Schwierigkeiten im oberen Bereich liegen, einige Zwangspassagen. Ein Fahrtabbruch in dieser ausgesetzten Schlucht ist kaum möglich. Angeblich ist die Große Schlucht nicht vom Aufstau des Sees betroffen.
Bernd Schuler, der die Schlucht Ende Mai 2007 bei sehr wenig Wasser 3-4m³/s befuhr, beschreibt die Strecke wie folgt: Die Schlucht beginnt erst relativ ruhig und beschaulich. Das Gefälle ist sehr gleichmäßig. Nach ca. 1,5km kommen dann die ersten großen Blockstellen mit riesigen Klötzen, unangenehmen Siphonen und engen Durchfahrten. Die Blockstellen sind übrigens bei Google Earth ziemlich gut zu erkennen. Wir mussten aufgrund des geringen Wasserstandes 7-8 mal umtragen. Es wechseln dann immer wieder ruhige Passagen, mit auch bei niedrigem Wasserstand schönen Katarakten und Durchfahrten und wiederum dann wieder mit mächtigen Klötzen verlegte Blockstellen. In wie weit die Blockstellen bei mehr Wasser fahrbar sind ist schwer einzuschätzen. Meiner Ansicht nach bleiben für normalsterbliche Paddler immer noch 2-3 Passagen die teilweise mühsam umtragen werden müssen. Auf jeden Fall sollte man die Blockstellen vorher gut ansehen, da überall kleinere und größere Siphone auf einen warten.
Ca. in der Mitte der Schlucht kommt eine Engstelle mit unterspülter Riesenmurmel. Das Wasser läuft nach einer kleinen Stufe in einer ca. 1m breiten Durchfahrt l an der Murmel vorbei. Bei Niedrigwasser kein Problem, bei mehr Wasser könnte die Ecke ziemlich unangenehm werden. Das Eck dürfte sich dann mühselig r umtragen lassen, könnte sich aber auch zur Zwangspassage entwickeln!? Danach wieder ruhiges Wasser und nette Katarakte.
Nach ca. 5km verengt sich die Schlucht immer mehr. Die Schlucht wird zur Klamm. Zu Beginn der Klamm ein Katarakt, bei dem das Wasser l hinter einer Riesenmurmel in einer 2m breiten Durchfahrt verschwindet. Die Durchfahrt ist aufgrund der Klammwände nur schwer einzusehen. Von unten sieht die Ecke auch nicht besonders einladend aus, Verklemmungsgefahr.
Bei 20cm mehr Wasser kann man die Stelle wahrscheinlich r umfahren. Ist dies der Fall, kann man sie wiederum nicht mehr umtragen. Sie wird dann definitiv zur Zwangspassage! Wir haben die Stelle r umklettert. Die Klamm selber hat riesige Felswände und verengt sich bis auf 2m. Ein kleiner Katarakt WW III - IV in der Mitte war bei NW kein Problem und dürfte auch bei mehr Wasser Spaß machen. Er ist dann wiederum aber nicht mehr umtragbar.
Dieser Bereich der Schlucht ist mit Sicherheit der eindrucksvollste Teil und ein garantierter Landschaftssechser. Die immer wieder ruhigen Passagen laden zudem auch zum Schauen ein. Wird die große Klamm zur Niedrigklamm öffnet sich so langsam die Schlucht. Jetzt kann man sich langsam entspannen. Es folgen ab hier im Wechsel mit ruhigen Passagen nette und sportliche Blockstellen bis max. WW IV, ähnlich dem Eingangskatarakt in der unteren Schlucht.
Zum Ende der Schlucht kurz vor der Brücke kommt dann noch eine Engstelle mit bei NW enger Durchfahrt, die wir bei diesem Wasserstand aufgrund der Klemmgefahr und der Holzansammlung r umtragen haben. Irgendwie sah die Stelle nicht sympathisch aus und wir haben deshalb unspektakulär umtragen. 5 Minuten später kommt man dann zur Brücke und zum Einstieg in die untere Schlucht.
Im großen und ganzen war die Dim Schlucht für uns ein großes Abenteuer, da wir ja nur selber ganz wenig über die Schlucht wussten. Sie ist auf jeden Fall landschaftsmäßig und wildwassermäßig sehr lohnend. Auch bei NW macht die Fahrt durchaus Spaß, sofern man damit leben kann, hier und da mal sein Boot zu tragen. Dafür bleiben aber alle Durchfahrten fair, die Umtragestellen unkompliziert und die Siphone und Unterspülungen überschaubar.
Bei 10 bis 20cm mehr Wasser dürfte die Schlucht richtig Spaß machen und ebenfalls noch fair bleiben. Bei mehr Wasser wird es sicherlich sehr abenteuerlich. Vor allem in den Passagen, in denen der Fluss sich verengt, werden sich anstatt netter Schlitze eher große und mächtige Stufen mit Rückläufen bilden. Es wird mindestens eine Zwangspassage entstehen, die Einfahrt in die Klamm, wenn nicht sogar mehrere!