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Passer: Moos - Holzbrücke (Passerschlucht) 3km WW V
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Einstieg, put-in
Moos E-Werk Mauer
46.826636,11.174027   km 0
Ausstieg, take-out
Holzbrücke
46.82002,11.204203   km 3
Pegel Meran
NW/MW/HW = 19/ - / - m³/s
Das sind nicht die Standardreferenzwerte des Pegels Meran, sie gelten nur für diesen Abschnitt!
Der Einstieg ist in Moos E-Werk Mauer nach der Mündung des Pfeldererbachs.

Schier endlose Serie von Grundgesteinsstufen in ausgesetzter Felsschlucht. Mit Sicherheit eine der schönsten Extremstrecken der Alpen.

Nach Moos verdoppelt der Pfeldererbach von rechts die Wassermenge und die beiden Grundgesteinsrutschen am E-werk sind Programmvorschau. Wer hier zweifelt tut gut daran den Neoschuhe gegen Wanderstiefel zu tauschen. Leichter wirds nicht, ein Abbruch in der Schlucht ist praktisch unmöglich.

Die Unentwegten wirft ein wuchtiger Katarakt aus großen Granitmurmeln, 2003 und 2004 mit sehr gefährlichem Drahtseil, ins ruhige Wasser unter der Geschiebesperre. Ein seltsames Gefühl mit geducktem Kopf unter einen 20m hohen Mauer durchzupaddeln!

Unter einem zerfallenden Holzsteg taucht l der Pegel auf und die Schlucht verengt sich klammartig. Die folgenden Stufen und Felsrutschen sollten allesamt gut besichtigt werden. Die erste ist bei höheren Wasserständen kaum zu umtragen, lässt sich aber mittig gut boofen. Eine verwinkelte Felskurve, die l böse unter die Wand zieht haben wir immer unschwierig umtragen.

Eine Pflichtumtrage, wenn auch eine beschwerliche, sollte die hohe Felsrutsche sein, die nach etwa 50m folgt. Der Ausstieg l ist leicht zu übersehen, eine versehentliche Einfahrt fatal. Der Pool wird rechts von einer tief unterspülten Wand begrenzt, gemeinsam mit dem Rücklauf verhindert sie jedes Entkommen. Das Umtragen erfolgt über glitschige Felsplatten. Bei wenig Wasser steigt man durch einen über der Wasserlinie liegenden Siphon zum Pool und setzt im Kehrwasser ein, nur eine halbe Paddellänge vom tosenden Fall entfernt. Bei höheren Wasserständen ist diese Variante, zumindest für den letzten Paddler ohne Einstiegshilfe, zu riskant. Dann müssen die Boote vom hohen Felsen über dem Siphon in die Klamm geworfen werden und nach der nächsten kleinen Stufe von den ebenfalls springenden Paddlern geborgen werden.

Bis zur Bergsturzzone lassen die Schwierigkeiten auf wenigen 100m nach, was wir nach dem adrenalinintensiven Auftakt nicht wirklich bedauern.
Vor einigen Jahren noch eine wunderschön fahrbare Dreierkombi aus hohen Fällen, haben hausgroße Felsen eine völlig unfahrbare Stelle geschaffen. Nach der sorgenfreien Eingangsstufe, muss l über grobes Geröll umtragen werden. Der sehr enge Schlitz gleich nach der Unfahrbaren ist gewöhnlich fahrbar.

Schon beim Umtragen wird man sich des gewaltigen Gefälles, nicht nur der Sturzzone, sondern auch der Folgestrecke bewusst. Geschlossen steigen wir gleich nach dem Schlitz l, l ist generell eher eine gute Wahl an der Passer, aus, bewegen unsere Schritte über einen gigantischen Felsriegel bis vor zur Kante. Unsere Blicke spiegeln sich im gut 15m tiefer gelegenen Gumpen.

Nun, tragen ist hier nicht unbedingt die beste Idee. Zwar kann eine nicht sehr vertrauenserweckende Seilschlinge, wohl von Schluchtwanderern oder anderen Paddlern angebracht, als Fixpunkt zum Abseilen dienen, doch ist auch der glitschige Felsbalkon 5m über der Wasserfläche nicht gerade gemütlich.

Sowohl der Eingangskatarakt WW VI hat sich verändert, wie auch die Anfahrt unmittelbar an der Fallkante. Der Fall selbst ist 8m hoch und landet weich im riesigen Tumpf. War ein Einstieg nach Umtragen des Kataraktes die letzten Jahre nur rechtsufrig in einem sehr unkomfortablen Kehrwasser möglich, konnte man Oktober 2004 vor dem Fall l einsetzen und nahm so noch die letzte Stufe des Kataraktes mit.

Obacht ist auch weiterhin geboten, die Passer hat noch so einiges in petto. Unzählige Stufen und Felskanäle, einmal nur bootsbreit, folgen. Markant ist eine riesige Felsplatte, die strömungsparallel im Fluss steht. Bei wenig Wasser kann sie mit Risiko l unterfahren werden, bei höherem Wasserstand ist die lichte Höhe zu gering. Das Tragen rechts ist leicht. Eine wunderschöne, doch rückläufige Doppelstufe lässt eine Sicherung ratsam erscheinen.

Den letzten halben km verläuft sich die Passer zwischen großen Kieseln. Es lauern ein gemeiner Siphon unter einer Platte und eine steckgefährliche Stelle, sind nach Ansehen aber beide fahrbar.

Der Ausstieg ist ca. 500m nach dem E-Werk Langwies bei einer Holzbrücke.

erstellt: 19.12.2004 Christoph Scheuermann (toros-outdoors.de)  letzte Änderung: 21.12.2004 Thomas Rettenbacher  (k.A.)

Diese Passer Kajak Fluss-Beschreibung wurde nach bestem Wissen erstellt, eine Haftung seitens der Ersteller oder des LFC kann aber nicht übernommen werden. Rechtsansprüche sind ausgeschlossen! Achte auf das Datum der Flussbeschreibung und der Fotos, manche sind schon etliche Jahre alt. Zur Befahrung eines Flusses sind weitere Informationen nötig, wie eine Besichtigung, die Meinung guter ortskundiger Paddler, Forenberichte, Wetterbericht, ... Ein Fluss ändert sich laufend, z.B kann durch einen Felssturz ein leichter Abschnitt lebensgefährlich werden. Stimmt eine Flussbeschreibung nicht mehr? Gibt es ein neues Befahrungsverbot? Ist ein Wehr nicht in der Karte? Passt der Pegel nicht mehr? Dann bitte ein Send Mail!Mail senden!

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2 (Gefahren) Hinweise auf Rivermap

Weitere Kanu Kajak Abschnitte auf dem Fluss Passer:
Gomion - St. Leonhard (Hinterpasseier) 3km WW III - IV
St.Leonhard - Kuens 15km WW II - IV
Quellenhof - Saltaus 1km WW II - III
Saltaus - Riffian 4km WW III - IV
Meran (Gilfklamm) 1km WW V
Meran (Slalomstrecke) 2km WW III - IV