Der Einstieg ist bei einem Holzsteg auf der Höhe von Warth, dieser kann über Fahrweg vom Ort erreicht werden. Bitte nur zum Entladen befahren und Autos im Ort parken. Meist wird die Fahrt schon in Lech begonnen.
Dieser zweite Abschnitt der legendären Lechschluchten ist Schauplatz mancher abenteuerlicher Lagerfeuergeschichte. Deutlich weniger Paddler wagen sich auf die kilometerlang in Klammen verlaufende Strecke. Dies liegt einerseits an Befahrungs-Beschränkungen, die einen wesentlichen Teil des Abschnitts betreffen, wie auch an fehlenden Informationen über den tatsächlichen Charakter der Schlucht.
Lässt man sein Boot am Holzsteg zu Wasser erwartet einen zunächst wenig Spektakuläres. Ähnlich den 500m oberhalb des Stegs fließt der Lech im breiten Kiesbett.
Die gefährlichste Stelle kommt nach knapp 1km, wo sich das Tal verengt und das Kiesbett in einen Blockkatarakt übergeht. Bevor das Wasser über einen steiler werdenden Katarakt WW IV+ rumpelt, empfiehlt es sich l anzulanden und den folgenden Fall zu besichtigen. Das Wasser fällt nach l etwa 3m in einen schmalen, rückläufigen Schlitz, der zum großen Teil unter einem riesigen Block l abfließt. Bei sehr hohen Pegeln kann man den Fall angeblich scharf nach r springen und dem saugenden Siphon entgehen. Sichere Paddler nehmen das letzte Kehrwasser rechtsufrig direkt vor der Kante und umtragen unschwierig. Wem das zu heikel ist, der kann l mühsam mit Seilhilfe umtragen. An dieser Stelle liegt oft bis spät ins Jahr eine Lawine, die Ursache für ständige Veränderungen des Falls ist. In jedem Fall rechtzeitig l anlanden und besichtigen!
Bald danach ist die Mündung des Krumbachs erreicht. Hier beginnt die Sperrstrecke, die von August bis März die Befahrung zum Schutz der Laichgebiete im folgenden flachen Kiesbett einschränkt.
Die Ausweitung der Sperrstrecke nach flussab hat zur Folge, dass es nicht reicht den sensiblen Abschnitt zu umtragen, da ein Wiedereinsetzen in die folgende Klamm unmöglich ist. Von der Krumbach-Mündung aus kann über einen Fahrweg in etwa 10min leicht die Straße erreicht werden.
Nach Ende der Kiesbettstrecke fließt der Lech fast ohne Unterbrechung in einer tiefen Klamm. Zahlreiche Stufen sind schon bei NW rückläufig. Umtragen ist nicht immer leicht. Baumhindernisse können zur ernsten Gefahr werden. Insgesamt weist die Strecke ab Warth weniger Flachstücke auf wie die Strecke Lech - Warth.
Ein echtes Kriterium ist das Turmzimmerl kurz vor Ende der Strecke. Nach einer leichten Einfahrt zwängt sich der Lech über eine nur 3-4m breite Kante und fällt knapp 2m in einen rückläufigen Gumpen. Die l Wand ist unterspült und ist man einmal im Rücklauf festgefressen, hat man im Boot schlechte Karten. Die Stelle kann nicht wirklich eingesehen werden. Zwar gibt es ein stark rotierendes Kehrwasser direkt vor der Kante l, doch ist dieses ein äußerst schlechter Ausgangspunkt zur Befahrung des Falls. Besser direkt fahren, Spitze nach r und gut am Stock ziehen!
Hat man das Turmzimmerl passiert, ist nach wenigen 100m der Ausstieg erreicht. Von einer Weiterfahrt ist abzuraten. Die Stelle unter der Straßenbrücke ist stark siphoniert und zumindest früher war sie vollgestopft mit Eisenträgern und Drahtseilen. Hier beginnt außerdem die Sperrstrecke der "Elefantenzähne". Paddeln ist hier ganzjährig verboten!
Der Ausstieg ist bei einem unscheinbaren Anglerpfad etwa 200m l vor der großen Straßenbrücke oberhalb Steeg.
Hinweis: Der Pegel Tannbergbrücke ändert sich häufig, also den online Referenzwerten nicht unbedingt trauen!
Den Ausstieg schon vor der Fahrt erkunden!