Ab Maliq schlängelt sich der Devoll zuerst ruhig und unschwer im breiten Talboden durch Wiesen, bis er ca.10km später allmählich seinen Charakter ändert und für Wildwasserpaddler interessant wird.
Vor einer Engstelle mit kleinem Abfall booten wir ein. Auf die nächsten 9,5km erwarten uns eine Reihe technisch reizvoller, verblockter Stufen, anfangs WW III, nach einer Hängebrücke vor Lozhan bis WW IV steigend. Viele davon laden zum Spielen ein. Auf jede Stufe folgt ein ruhiger Auslauf. 5km nach dem Einbooten fahren wir durch den Ort Lozhan, r liegen verfallene Bergwerksanlagen, dadurch muss man auf Eisenteile im Fluss achten. Der Pegel, linksufrig unter dem Steg, zeigt 80cm, was einer geschätzten Durchflussmenge von 15m³/s entspricht. Dieser Wasserstand ist angenehm, obwohl es auf den ersten km auch ein wenig mehr hätte sein können. Wir springen weiterhin über viele herrliche Stufen, bis zwei Straßenbrücken den Fluss überqueren und die Hauptstraße von l nach r wechselt. Von r mündet aus einer imposanten Schlucht der Seitenbach Verba, der bei mehr Wasser fahrbar wäre. Dort, aber auch schon vorher, bieten sich schöne Weideflächen zum Zelten an, und wir beenden dort unseren ersten Paddeltag, Ausstieg (1).
Nach diesen Brücken wird das Tal enger, der Devoll wird auf die nächsten 4,2km etwas leichter, dafür wird die Straße schlechter. Die Schwierigkeiten in den Stufen übersteigen kaum den dritten Grad. Bald nach einer schmalen, abenteuerlichen Hängebrücke kündigen große Felsblöcke, ein kräftiger Schwall WW IV und eine senkrechte Felswand am r Ufer den Beginn einer rund 1km langen Schlucht an, an deren Ende ein unfahrbarer Felsverhau ist. In einer Rechtskurve geht es um die Felswand, es folgen rund 200m leichteres Wasser. Aus einer langgezogenen Linkskurve führt ein Steig zur weiter oben verlaufenden Straße hinauf, eine Umtragemöglichkeit. Nach einer weiteren Rechtskurve folgen in dichter Folge einige schöne Stufen WW IV, die nach kurzen ruhigen Ausläufen in einem deftigen Blockkatarakt WW V- enden, das ist die schwierigste Stelle des Devoll. Man kann alle diese Stellen ansehen, l ist immer gut begehbares Ufer. Danach heißt es in ruhigem Kehrwasser r ausbooten und die Boote zur Straße hinauftragen, den nach der nächsten Rechtskurve fällt der Devoll steil und unfahrbar über einen Blockverhau, ev. WW VI.
Nach rund 200 bis 300m auf der Straße gelangt man über Steige und Wiesen im sich wieder weitenden Tal zum Fluss hinunter, um sich in den zahlreichen folgenden herrlichen Dreier-Schwällen und Vierer-Blockstufen wieder abzukühlen. Gleich nach dem Einbooten muss man einen Konglomeratfelsen, der in den Fluss gefallen ist und unter dem der Fluss siphonartig durchzieht, über eine Schotterbank r umheben. Nach gut 2km folgt eine Betonbrücke, die Stelle danach sollte man sich ansehen WW IV+.
Die folgenden 5km warten zuerst mit schönen Schwällen bis WW III auf, nach der Mündung eines l Seitenbaches fließt der Fluss ohne besondere Schwierigkeiten entlang wunderschöner Konglomeratfelsen. Am Ende derselben nimmt die Verblockung wieder zu und es folgen wieder auf eineinhalb km herrliches Wildwasser. Vor der letzten Stufe, die man an einem im Wasser stehenden gemauerten, verfallenden Brückenpfeiler am Eingang erkennt, muss man aussteigen und überheben, da ein quer liegender Felsblock die Durchfahrt versperrt.
Die folgenden 2km, vorbei an einer je zur Hälfte aus Beton und Eisen bestehenden Straßenbrücke nahe der Ortschaft Moglica, sind wieder leichter. Doch bald nach der Mündung des Baches aus einem von l einmündenden Tal beginnt erneut ein 2km langer Parcours über herrliche Blockstufen WW IV, bis die untere Devollschlucht in Sicht kommt. Bevor sich das Tal verengt, haben wir die zweite Tagesetappe beendet, um r, etwas höher oben, auf den letzten Wiesen vor der Schlucht die Zelte aufzuschlagen, Ausstieg (2).
Die Wassermenge des Devoll ist infolge der Zuflüsse auf ca. 25m³/s angestiegen. Die nun folgende, 15km lange Schlucht zählt zum Schönsten des Devoll. Der erste km bietet noch anspruchsvolles WW IV, bis zu einem markanten, hellen, pyramidenförmigen großen Felsen r im Fluss, der in einer zügigen, nach r beginnenden scharfen S-Kurve umfahren werden muss. Danach nehmen die Schwierigkeiten ab, trotzdem bereichern eine Reihe netter, kleiner Spielstellen bis WW III das grandiose Schluchterlebnis. Eine verfallene Eisenbrücke mit herunterhängenden Rohren kündigt schließlich das Ende der Schlucht an. In der Folge mäandriert der Devoll durch ein weites Schotterbett, auf dem wir nach 4,5km geruhsamer Fahrt unser Ziel, den Ort Bulcar, erblicken, von dem ein fahrbarer Weg zum Fluss führt.