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Devoll: Maliq - Bulcar 45km WW I - V
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Einstieg, put-in
10km unterhalb Maliq
40.724998,20.632417   km 0
Zwischen Einstieg/Ausstieg, intermediate put-in/take-out
Mündung der Verba
40.723245,20.545937   km 9
Zwischen Einstieg/Ausstieg, intermediate put-in/take-out
vor der Schlucht
40.705953,20.418306   km 24
Ausstieg, take-out
Bulcar
40.794318,20.260506   km 45
Ab Maliq schlängelt sich der Devoll zuerst ruhig und unschwer im breiten Talboden durch Wiesen, bis er ca.10km später allmählich seinen Charakter ändert und für Wildwasserpaddler interessant wird.

Vor einer Engstelle mit kleinem Abfall booten wir ein. Auf die nächsten 9,5km erwarten uns eine Reihe technisch reizvoller, verblockter Stufen, anfangs WW III, nach einer Hängebrücke vor Lozhan bis WW IV steigend. Viele davon laden zum Spielen ein. Auf jede Stufe folgt ein ruhiger Auslauf. 5km nach dem Einbooten fahren wir durch den Ort Lozhan, r liegen verfallene Bergwerksanlagen, dadurch muss man auf Eisenteile im Fluss achten. Der Pegel, linksufrig unter dem Steg, zeigt 80cm, was einer geschätzten Durchflussmenge von 15m³/s entspricht. Dieser Wasserstand ist angenehm, obwohl es auf den ersten km auch ein wenig mehr hätte sein können. Wir springen weiterhin über viele herrliche Stufen, bis zwei Straßenbrücken den Fluss überqueren und die Hauptstraße von l nach r wechselt. Von r mündet aus einer imposanten Schlucht der Seitenbach Verba, der bei mehr Wasser fahrbar wäre. Dort, aber auch schon vorher, bieten sich schöne Weideflächen zum Zelten an, und wir beenden dort unseren ersten Paddeltag, Ausstieg (1).

Nach diesen Brücken wird das Tal enger, der Devoll wird auf die nächsten 4,2km etwas leichter, dafür wird die Straße schlechter. Die Schwierigkeiten in den Stufen übersteigen kaum den dritten Grad. Bald nach einer schmalen, abenteuerlichen Hängebrücke kündigen große Felsblöcke, ein kräftiger Schwall WW IV und eine senkrechte Felswand am r Ufer den Beginn einer rund 1km langen Schlucht an, an deren Ende ein unfahrbarer Felsverhau ist. In einer Rechtskurve geht es um die Felswand, es folgen rund 200m leichteres Wasser. Aus einer langgezogenen Linkskurve führt ein Steig zur weiter oben verlaufenden Straße hinauf, eine Umtragemöglichkeit. Nach einer weiteren Rechtskurve folgen in dichter Folge einige schöne Stufen WW IV, die nach kurzen ruhigen Ausläufen in einem deftigen Blockkatarakt WW V- enden, das ist die schwierigste Stelle des Devoll. Man kann alle diese Stellen ansehen, l ist immer gut begehbares Ufer. Danach heißt es in ruhigem Kehrwasser r ausbooten und die Boote zur Straße hinauftragen, den nach der nächsten Rechtskurve fällt der Devoll steil und unfahrbar über einen Blockverhau, ev. WW VI.

Nach rund 200 bis 300m auf der Straße gelangt man über Steige und Wiesen im sich wieder weitenden Tal zum Fluss hinunter, um sich in den zahlreichen folgenden herrlichen Dreier-Schwällen und Vierer-Blockstufen wieder abzukühlen. Gleich nach dem Einbooten muss man einen Konglomeratfelsen, der in den Fluss gefallen ist und unter dem der Fluss siphonartig durchzieht, über eine Schotterbank r umheben. Nach gut 2km folgt eine Betonbrücke, die Stelle danach sollte man sich ansehen WW IV+.
Die folgenden 5km warten zuerst mit schönen Schwällen bis WW III auf, nach der Mündung eines l Seitenbaches fließt der Fluss ohne besondere Schwierigkeiten entlang wunderschöner Konglomeratfelsen. Am Ende derselben nimmt die Verblockung wieder zu und es folgen wieder auf eineinhalb km herrliches Wildwasser. Vor der letzten Stufe, die man an einem im Wasser stehenden gemauerten, verfallenden Brückenpfeiler am Eingang erkennt, muss man aussteigen und überheben, da ein quer liegender Felsblock die Durchfahrt versperrt.
Die folgenden 2km, vorbei an einer je zur Hälfte aus Beton und Eisen bestehenden Straßenbrücke nahe der Ortschaft Moglica, sind wieder leichter. Doch bald nach der Mündung des Baches aus einem von l einmündenden Tal beginnt erneut ein 2km langer Parcours über herrliche Blockstufen WW IV, bis die untere Devollschlucht in Sicht kommt. Bevor sich das Tal verengt, haben wir die zweite Tagesetappe beendet, um r, etwas höher oben, auf den letzten Wiesen vor der Schlucht die Zelte aufzuschlagen, Ausstieg (2).

Die Wassermenge des Devoll ist infolge der Zuflüsse auf ca. 25m³/s angestiegen. Die nun folgende, 15km lange Schlucht zählt zum Schönsten des Devoll. Der erste km bietet noch anspruchsvolles WW IV, bis zu einem markanten, hellen, pyramidenförmigen großen Felsen r im Fluss, der in einer zügigen, nach r beginnenden scharfen S-Kurve umfahren werden muss. Danach nehmen die Schwierigkeiten ab, trotzdem bereichern eine Reihe netter, kleiner Spielstellen bis WW III das grandiose Schluchterlebnis. Eine verfallene Eisenbrücke mit herunterhängenden Rohren kündigt schließlich das Ende der Schlucht an. In der Folge mäandriert der Devoll durch ein weites Schotterbett, auf dem wir nach 4,5km geruhsamer Fahrt unser Ziel, den Ort Bulcar, erblicken, von dem ein fahrbarer Weg zum Fluss führt.
Die Straße, besser gesagt ein schlaglochübersäter Schotterweg, verläuft in der ersten Schluchthälfte rund 50m über dem Fluss, ist aber infolge des sehr steilen Felsufers nur selten erreichbar. Ab einer Bachmündung von r verläuft sie hoch oben am Berghang, um erst beim Ort Bulcar wieder den Talboden zu erreichen. Zurück geht es oft nur im Schritttempo an blühenden Mandelbäumen vorbei bis Maliq.

Detaillierte Beschreibung mit km Angaben:

43,1Empfohlener Einbootbereich 10km unterhalb Maliq. Es folgen nette Blockstufen bis WW III.
46,0Schmaler Steg, r verfallene Bergwerksanlagen. Die Stufen der nächsten 7km erreichen WW IV, schönes Wildwasser.
48,3L Ort Lozhan, r weiterhin alte Bergwerksanlagen. Steg, darunter r Pegel. 80cm bedeuten ungefähr 15m³/s, ausreichender Wasserstand, für die obere Strecke könnte man etwas mehr vertragen.
53,02 Straßenbrücken, die Hauptstraße wechselt von l nach r. Mündung des Seitenbaches Verba aus einer eindrucksvollen Schlucht von r, der bei mehr Wasser fahrbar wäre. Bis hierher schöne Zeltplätze, Ausstieg (1). Ab hier verengt sich das Tal, die Straße wird schlechter, der Fluss wird etwas leichter, Stufen bis WW III.
57,1Schmale Hängebrücke. Bald danach nimmt die Verblockung zu, ein kräftiger Schwall WW IV und eine senkrechte Felswand am r Ufer kündigen den Beginn einer rund 1km langen Schlucht an, an deren Ende ein unfahrbarer Abbruch ist. In einer Rechtskurve geht es um die Felswand, es folgen rund 200m leichteres Wasser, und aus einer langgezogenen Linkskurve führt ein Steig zur weiter oben verlaufenden Straße, Umtragemöglichkeit. Nach einer weiteren Rechtskurve folgen in dichter Folge einige schöne Stufen im vierten Schwierigkeitsgrad, die nach kurzen ruhigen Ausläufen schließlich in einem deftigen Blockkatarakt WW V- enden. Man kann alle diese Stellen ansehen, l ist immer gut begehbares Ufer. Danach in ruhigem Kehrwasser r ausbooten und die Boote zur Straße hinauftragen, denn nach der nächsten Rechtskurve fällt der Devoll in einer engen Klamm steil und unfahrbar über einen Blockverhau, ev. WW VI.
58,1Unfahrbarer Abfall, danach wieder Einbooten. Es folgt eine schöne Wildwasserstrecke mit vielen Stufen bis WW IV.
60,3Brücke, danach eine Stelle WW IV+, ansehen. Danach nehmen Schwierigkeiten etwas ab WW III.
61,3Mündung eines Baches von l. Die Schwierigkeiten nehmen weiter ab.
62,5Steg. In der Folge schöne Konglomeratfelsen.
65,9Ab hier wieder schönes Wildwasser mit Stufen bis WW IV.
67,1Steg.
68,6Ein schrägstehender, gemauerter, verfallender Brückenpfeiler steht am Eingang einer Blockstufe. Die folgende Durchfahrt ist durch einen Querblock versperrt, daher überheben. Danach wieder Abnahme der Schwierigkeiten auf WW III.
69,8R etwas entfernt Ort Moglica.
70,3Straßenbrücke, je zur Hälfte aus Beton und Eisenkonstruktion. Danach Mündung eines Baches von l. Zunächst weiterhin WW III, bald beginnt wieder stärkere Verblockung mit WW IV.
72,3R oben letzte Zeltmöglichkeit vor der folgenden Schlucht, Ausstieg (2).
73,3Beginn der landschaftlich reizvollen, 14,5km langen unteren Schlucht. Zunächst immer noch WW IV.
74,1Markanter großer, pyramidenförmiger heller Felsen r im Fluss, der in einer scharfen S-Kurve nach r beginnend entlang der Hauptströmung umfahren wird. Danach nehmen die Schwierigkeiten ab, obwohl noch mehrere kleine Schwälle und Spielstellen bis WW III folgen. In der ersten Hälfte der Schlucht verläuft die Straße 50m über dem Fluss, ist aber infolge der steilen Felsufer meist nicht erreichbar.
80,1Mündung eines Baches von r, die Straße verlässt den Fluss und verläuft hoch oben am Berghang.
83,8Hoch oben am Berg der Ort Bratila.
87,8Verfallene Eisenbrücke, herabhängende Rohre, Ende der Schlucht. Ab hier weites Schotterbett.
92,3R der Ort Bulcar in 350m Seehöhe, von dem ein Fahrweg zum Fluss führt. Günstige Ausbootstelle. In der Folge fließt der Devoll ähnlich dem Tiroler Lech unschwer durch ein weitgefächertes Schotterbett.

Dieser Beschreibung liegt eine Befahrung durch eine siebenköpfige Naturfreunde Lehrwartegruppe und des damals einzigen albanischen Paddlers Gent Mati Anfang April 2002 zugrunde.

Danke Peter Reithmaier für deine Beschreibung!

erstellt: 1.8.2004 Thomas Rettenbacher  

Diese Devoll Kajak Fluss-Beschreibung wurde nach bestem Wissen erstellt, eine Haftung seitens der Ersteller oder des LFC kann aber nicht übernommen werden. Rechtsansprüche sind ausgeschlossen! Achte auf das Datum der Flussbeschreibung und der Fotos, manche sind schon etliche Jahre alt. Zur Befahrung eines Flusses sind weitere Informationen nötig, wie eine Besichtigung, die Meinung guter ortskundiger Paddler, Forenberichte, Wetterbericht, ... Ein Fluss ändert sich laufend, z.B kann durch einen Felssturz ein leichter Abschnitt lebensgefährlich werden. Stimmt eine Flussbeschreibung nicht mehr? Gibt es ein neues Befahrungsverbot? Ist ein Wehr nicht in der Karte? Passt der Pegel nicht mehr? Dann bitte ein Send Mail!Mail senden!

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